Schlammbehandlung
Faulturm
Im Faulturm (Volumen 3.600 m3, Ø 16 m) wird der anfallende Schlamm unter Luftabschluß bei einer Temperatur von ca. 36 - 38°C ausgefault. Bei der Umsetzung von organischer Substanz durch Mikroorganismen entsteht Klärgas. Außer einer Verringerung der Schlammenge wird dadurch eine Hygienisierung und eine Geruchsminderung erreicht. Das entstehende Gas ist zum größten Teil Methan und Kohlendioxid (Verhältnis 2 : 1). Täglich werden ca. 1.400 m3 Gas - dies ent spricht ca. 2.800 l Heizöl - produziert.
Schlammsilo
Mit einem Volumen von 1.300 m3 wird der ausgefaulte Schlamm zwischengelagert und nachgefault. Dadurch wird ein ausreichender Puffer für die maschinelle Schlammentwässerung zur Verfügung gestellt. Der Schlammsilo kann bei Bedarf auch als Faulraum mit Gaserzeugung genutzt werden.
Überschußschlammeindickung
Der überschüssige Schlamm aus den Nachklärbecken wird in zwei Siebreaktoren maschinell entwässert und so auf einen Feststoffgehalt von 6 - 8 % (94 - 92 % Restwasser) eingedickt, in der Menge dadurch erheblich reduziert und anschließend in den Faulturm gepumpt.
Nacheindicker
Der ausgefaulte Schlamm wird weiter eingedickt; der Nacheindicker dient auch als Vorlagebehälter für die Schlammentwässerung.
Schlammentwässerung
In zwei Kammerfilterpressen mit einem Volumen von jeweils 2.250 l wird der anfallende Schlamm auf einen Feststoffgehalt von ca. 45 % entwässert. Um diesen Feststoffgehalt zu erreichen, muß Kalkhydrat und Eisen-II-Chlorid zugegeben werden. Der entwässerte Schlamm, der sogenannte Filterkuchen, fällt beim Öffnen der Presse auf den Trogkettenförderer und wird dem Silo mit einem Volumen von 100 m3 zugeführt. Der Schlamm wird auf LkW verladen und zur Deponie bzw. zur Aufbringung auf landwirtschaftliche Flächen abgefahren. Auf Grund knapper werdender Deponieräume wird zukünftig eine weitere Volumenverringerung des Endproduktes Klärschlamm erforderlich. Dies kann dann zum Beispiel mit einer thermischen Trocknung erreicht werden.