Biologische Reinigung
Anaerob-Becken
Belebtschlammbecken für biologische Phosphorentnahme. Kernstück der Kläranlage ist die biologische Reinigungsstufe. Das Abwasser durchströmt zuerst ein unbelüftetes Becken, dass der vermehrten Phosphoranlagerung an dem Belebtschlamm dient.
DN-Becken
Belebtschlammbecken für die biologische Stickstoffelimination mit Denitrifikation (unbelüftete Zone). Im Denitrifikationsbecken, bestehend aus mehreren Beckenkammern (Volumen 3.800 m3), erfolgt die Sauerstoffversorgung des belebten Schlammes aus dem vom Belebungs beckenablauf und der Nachklärung rückgeführten nitrathaltigen Schlamm. In den Becken wird deshalb das Gemisch aus Abwasser und Schlamm nicht belüftet, sondern nur schwach umgewälzt. Dies geschieht mit Vertikalrührwerken. Durch den Betrieb ohne Sauerstoff (anoxisch) wird der rückgeführte Nitratstickstoff (NO3-N) von Bakterien in gasförmigen Stickstoff (N2) und Sauerstoff (O2) aufgespalten.
Nitrifikation (belüftete Zone)
Im belüfteten Teil des Belebungsbeckens, bestehend aus zwei Beckenstraßen mit einem Gesamtvolumen von 9.700 m3 erfolgt, neben dem Abbau der organischen Kohlenstoffe, auch als weitergehende Abwasserreinigung die Oxidation der Stickstoffverbindungen, d. h. die Umwandlung des im Abwasser enthaltenen Ammoniumstickstoffes (NH4-N) in Nitratstickstoff (NO3-N).
Simultanfällung
Zur Unterstützung der biologischen Phosphorentnahme kann im Bedarfsfall Eisensalz zudosiert werden. Der Fällvorgang läuft simultan mit der Reinigung im Belebungsbecken ab.
Nachklärung
Die Belebtschlammflocken aus den Belebungsbecken setzen sich in zwei Nachklärbecken mit einem Volumen von 6.900 m3 bzw. 3.500 m3 ab. Der abgesetzte Schlamm wird mit Rundräumern automatisch und kontinuierlich von der Beckensohle in die Schlammtrichter der Nachklärbecken geräumt. Der größte Teil des anfallenden Schlamms wird als Rücklaufschlamm zum AN-Becken zurückgeführt. Der durch das Bakterienwachstum entstandene, nicht mehr benötigte Schlammanteil wird als Überschußschlamm dem Kreislauf entzogen, eingedickt und zur weiteren Behandlung in den Faulturm gepumpt.